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Markus Kurz - Radio Dreyeckland Freiburg - Jazzredaktion


John McLaughlin – The Heart of Things
(Verve 539 153-2 - Motor Music)


Endlich ein frischer Wind in der durch ewige Puristen und Neo-Traditionalisten erstarrten Jazz-Landschaft. Wer anders als Fusion-Hexer John McLaughlin könnte ihn entfacht haben? Eine solche Platte hat auf jeden Fall lange Zeit gefehlt.

John McLaughlin bringt es aufgrund seines Feelings und seiner Erfahrung für diese Musik fertig, auf „The Heart of Things“ alle Untiefen und Seichtigkeiten zu vermeiden, in die leider nur allzu viele Produktionen geraten, die sich das Label „Fusion“ anheften: auf der einen Seite in Form von nervigen, überdrehten Eskapaden z.B. durch ausufernde, uninspirierte Soli, auf der anderen Seite in Form nur dahinplätschernder, immergleicher Weichspüler-Kaufhausberieselungs-Fusion.

Relaxed Fusion, fließende Rhythmen, Improvisationsvermögen: all das zeichnet diesen Sound aus, der direkt an die schon Mitte der 70er Jahre versiegende, kreativste Phase der Fusion-Welle anknüpft.

John McLaughlin hat sich natürlich im Fusion-Genre kompetente Sidemen für diese Produktion ins Studio geholt: An Sopran-, Tenorsax und Flöte Gary Thomas, Piano und Synthesizer Jim Beard, am Bass Matthew Garrison, der Sohn des langjährigen Bassisten von John Coltrane, Jimmy Garrison. Nach Drummer Dennis Chambers ist vielleicht sogar das Stück „Mr. D.C.“ benannt.

Alle Stücke sind Originale von McLaughlin, zum Schluß noch als Bonmot ein weitgehend akustisches, nur mit entferntem Synthesizer-Wind unterlegtes Solospiel auf „When Love is far away“.


>Vorgestellte< Titel:

Besetzung:

Aufnahmedatum: nicht angegeben, vermutlich 1997 (Mailand)


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© markus kurz 98.01.10